Zampern ist ein alter Brauch drum machen wir´s in
Wildenau auch.
Was ist Zampern (oder Zempern)?
Das
Zampern (auch Zemper, Zempern oder Heischegang genannt) ist eine alte
sorbische Tradition in zahlreichen Dörfern der Lausitz und auch
Südostbrandenburgs und Nordostsachsens. Das Wort stammt vom sorbischen
„Heischen, Einfordern“ (camprowanje). Entstanden ist das heutige Fest,
das jährlich vor der Fastnachtszeit stattfindet, aus vorchristlichen
Glaubensformen, Fruchtbarkeitszauber, Begrüßungs- und
Vertreibungszauber. Das Maskieren und Verkleiden, das Lärmen und
Musizieren sowie das Schlagen mit Lebensruten (Weiden- und
Birken-Ruten) sollte böse Geister, Gespenster und Dämonen vertreiben.
Vertreiben
soll das Zampern auch den Winter, sowie den Frühling empfangen. Lustige
Gesellen in bunten Kostümen und zum Teil gruseligen Masken ziehen durch
die Dörfer, rasseln und trompeten den Winter weg, klopfen an jede Tür
und erheischen bei den Dorfbewohnern Zutaten für das „Zampernessen“,
regional auch „Kreschke“ genannt, welches teilweise am gleichen Tag,
manchmal am darauf folgenden Wochenende stattfindet. Dieser Festschmaus
(das „Verprassen“ von Speck, Eiern und Spirituosen) findet teilweise in
den Dorfgaststätten, aber auch bei Dorfbewohnern oder in der
Dorfschmiede statt.
War es früher meist die Dorfjugend, die
durch die Straßen zog, sind mittlerweile auch Erwachsene innerhalb der
Zampergesellschaften zu finden. Auch die Kostüme haben sich im Laufe
der Zeit gewandelt. Dominierten früher alte Vermummungen und Masken, so
z.B.
- der Schimmelreiter
- der Erbsstrohbär (eine frühlingverkörpernde Tiermaske)
-
die „doppelte Person“, von der man sagt, „der Tote trägt den
Lebenden“ (eine Gesichtsmaske
vorn und auf dem Hinterkopf)
- der Storch als Symbol des beginnenden Frühlings
- der Bär als Symbol des abziehenden Winters
sind
hier heute der Phantasie keine Grenzen mehr gesetzt. Oft ist sogar ein
Angleichen an Halloween nicht von der Hand zu weisen.
Im Vers „Lausitzer Jahrweiser“ heißt es:
Das Jahr
hebt seinen langen Schnabel
überm
Fastnachtsdorf.
Geöffnet ist
das Buch der Fabel:
Der
Erbsstrohbär, den Pelz voll Winterschorf,
tanzt ins
Licht,
der Tote
trägt den Lebenden
und spürt
noch kein Gewicht.
Die
Nehmenden sind auch die Gebenden,
das Rätsel
spricht.
Die
erbetenen Gaben sind Speck, Zwiebeln und Eier, aber auch Wein und
Hochprozentiges. Bargeld ist ebenfalls gerne gesehen. Die Beschenkten
und ihre Kapelle geben ein (manchmal derbes) Ständchen auf
Blasinstrumenten, Mundharmonika und Schifferklavier, mancherorts auch
auf einer Teufelsgeige. Nach dem gemeinsamen Leeren eines Gläschen mit
dem Hausbesitzer und einem Tänzchen mit dessen Frau zieht die
Gesellschaft weiter zum nächsten Haus.
Auch ist es nicht
unüblich, an den Ortseingängen Passierscheine für Fußgänger und
Autofahrer auszustellen, die natürlich bezahlt werden müssen. Teilweise
uniformieren sich die „Wegelagerer“ in Uniformen der ehemaligen
DDR-Volkspolizei. (Quelle: Wikipedia)
Zampern in Wildenau:

Bilder von Zampern
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